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Rhabarber – Rheum rhabarbarum

von Kirsten Rowlin
Rheum rhabarbarum

Rhabarber ist, wie oft angenommen wird, kein Obst, auch wenn wir ihn wie dieses essen – süß, im Kuchen, als Marmelade, Kompott oder Saft. Er ist ein Stielgemüse, da die grünen und roten Stängel und nicht die Früchte verwendet werden. Genaugenommen gehört Rhabarber zu den Knöterichgewächsen und ist mit Ampfer, Wiesenknöterich und Buchweizen verwandt.

Die Wortsilben „rha“, die Wurzel, und „barbaros“, der Fremdling (oder auch Wurzel der Barbaren), stammen aus dem Griechischen. Ursprünglich wurde der Rhabarber (nur die Wurzel) in China und Tibet als Heilpflanze kultiviert und zur Darmreinigung und als Abführmittel verwendet. Er gelangte dann aber in der Antike über das Rote Meer nach Alexandria. Erst seit Mitte des 18. Jahrhunderts kennt man ihn in England. 100 Jahre später hielt er dann in unseren Gärten Einzug.

Pflanzzeit: Die beste Pflanzzeit ist im Oktober. Dann kann er bis zum Winter noch gut anwurzeln.

Pflanzenhöhe: bis ca. 100 cm (pro Pflanze eine Fläche von 1 qm einplanen)

Standort: sonnig bis halbschattig

Bodenart: tiefgründig, gut durchlässig, frisch (feucht während der Wachstumszeit). Ab dem Frühjahr sollte in den Boden regelmäßig Kompost oder Hornspäne eingearbeitet werden.

Ernte: Ab dem zweiten Jahr nach der Pflanzung von Ende März bis traditionell zum 24. Juni (Stiele herausdrehen, nicht abschneiden).  Ab Ende Juni wird der Oxalsäuregehalt in den Stängeln zu hoch. Damit sich die Pflanze nicht erschöpft, sollte man immer mindestens zwei Stängel an der Pflanze lassen. Aus diesem Grund sollten auch die Blütenansätze entfernt werden. Sie würden der Pflanze zu viel Kraft kosten.

Verwendung: Küchengemüse für süße Speisen (Kuchen, Kompott, Marmelade, Saft, Chutney, etc.). Rhabarber sollte niemals roh verzehrt werden. Er lässt sich aber im rohen Zustand sehr gut einfrieren und braucht nicht, wie viele andere Gemüsesorten, vorher blanchiert werden.
Heilpflanze in der Naturheilkunde. Wer unter Gicht, Rheuma, Nierensteine oder Arthritis leidet, sollte ganz auf den Verzehr von Rhabarber verzichten.

Eigenschaften: Es gibt mittlerweile um die 50 verschiedene Rhabarbersorten. Die grünstieligen und grünfleischigen bilden kräftige Stängel, sind faserreich und haben einen hohen Säuregehalt. Die rotstieligen und grünfleischigen Sorten sind milder im Geschmack. Die rotstieligen und rotfleischigen haben einen geringen Säuregehalt, sind milder und angenehm im Geschmack, aber weniger ertragreich. Rhabarber ist winterhart.

Naturheilkunde: enthält sehr viel Vitamin-C und reichlich Mineralstoffe (Kalium, Phosphor, Magnesium, Jod und Eisen), die sich positiv auf die Herz- und Kreislauftätigkeit auswirken sollen; Kompott zur sanften Reinigung des Darms, der Leber und der Galle, z. B. bei einer Entschlackungskur im Frühjahr.

Rheum rhabarbarum

Rhabarber-Rezepte:

Rhabarber-Grieß-Auflauf mit Mandeln

Waldmeister-Panna cotta mit Erdbeer-Rhabarber-Sauce