Es gibt so Tage, da wäre ich gerne wieder Kind: Es schneit, man kommt durchgefroren von draußen rein und auf dem Tisch steht eine große Schüssel mit dampfender Holunderbeerensuppe mit Birnenstückchen. Die Hefeklößchen sind auch schon fertig und plumsen wie kleine Schneebälle in den Suppenteller.
Okay, die Suppe muss ich mir mittlerweile selber kochen, aber das mache ich gerne und mit einem wohligem Gefühl. Auf genau dieses Gefühl freue ich mich bereits im Herbst, wenn es ans Entsaften der tiefroten Holunderbeeren geht, denn dann kommt bald wieder die Zeit für eine Holunderbeerensuppe mit Hefeklößchen und für wärmende und schöne Kindheitserinnerungen …
Das Rezept für die Hefeklößchen ist wieder so berechnet, dass der Teig 4 Stunden gehen muss. Warum ich Hefeteig so lange gehen lasse, kannst Du in dem Rezept vom Faltenbrot nachlesen. Sollte dir das zu lange erscheinen, verdoppel bitte die angegebene Hefemenge. Dann reicht eine Standzeit von ca. 1 Stunde.
Zutaten
Für die Hefeklößchen:
- 300 g Dinkelmehl Type 630 (+ etwas mehr für die Arbeitsfläche und zum Kneten)
- 10 g frische Hefe
- 125 ml lauwarme Milch
- 50 g Rohrohrzucker
- 8 g selbstgemachter Vanillezucker oder 1 Tütchen Vanillezucker
- 1 gestrichener TL Salz
- Mark 1 Vanilleschote
- 50 g zerlassene, lauwarme Butter
- 1 Ei
Für die Holunderbeerensuppe:
- 1 L ungesüßter Holunderbeerensaft
- 1 Zimtstange
- ca. 100 g Rohrohrzucker (evtl. mehr, je nach Geschmack und Süße der Birnen)
- 1 Stück frischer Ingwer
- Saft von 1 Zitrone
- 2 feste Birnen
- 1 TL Speisestärke
Zubereitung
Für die Hefeklößchen wird die Hefe in der lauwarmen Milch aufgelöst. Das Mehl wird in eine große Schüssel gesiebt und mit dem Zucker, Vanillezucker, Salz und dem Vanillemark gründlich vermischt. Darauf gibt man die Hefemilch, die aufgelöste Butter und das Ei und verknetet alles zu einem glatten Hefeteig. Sollte er zu sehr kleben, gibt man noch etwas Mehl dazu. Der Teig darf nun, abgedeckt an einem warmen Ort, 4 Stunden gehen. Das Volumen sollte sich bis dahin mindestens verdoppelt haben.
Nachdem der Teig ausreichend gestanden und aufgegangen ist, wird er auf einer bemehlten Arbeitsfläche noch einmal gründlich durchgeknetet. Man reißt sich von dem Teig kleine Stückchen ab und formt Bällchen mit einem Ø von ca. 2 bis 3 cm. Diese legt man mit Abstand auf die bemehlte Fläche zurück, deckt sie mit einem Handtuch ab und lässt sie für weitere 15 Minuten ruhen.
In der Zwischenzeit wird Wasser in einem großen Topf zum Kochen gebracht. Die Hefeklößchen werden abgedeckt über Dampf gegart. Sie verdoppeln ihr Volumen noch einmal durch die Hitze. Deswegen sollten sie mit Abstand gegart werden. Ich habe es mit dem Dampfeinsatz in meinem Wok gemacht. Es gibt aber auch kleine, ausklappbare Dampfkörbchen aus Metal, die man auf einen Kochtopf setzen kann. Alternativ kannst Du auch ein Geschirrtuch straff über einen breiten Topf spannen, das Tuch an den Topfgriffen festbinden, das Tuch mit etwas Mehl bestäuben, die Klöße mit Abstand darauf legen und mit einem Deckel oder einer umgestülpten Schüssel abdecken. Die Klößchen sind nach ca. 10 Minuten gar (Stäbchenprobe machen). Da Du wahrscheinlich nicht alle Klößchen auf einmal garen kannst, stelle den Backofen auf maximal 50 °C ein und halte die fertigen Klößchen darin warm.
Für die Suppe werden das Stück Ingwer und die Birnen geschält. Die Birnen werden geachtelt, das Kerngehäuse entfernt und dann in Stücke geschnitten.
Der Holunderbeerensaft wird mit der Zimtstange, dem Zucker, dem Ingwerstück und dem Zitronensaft in einen Topf gegeben und aufgekocht, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Dann gibt man die Birnenstückchen dazu und lässt die Suppe solange leicht köcheln, bis die Birnen weich sind, aber noch ein wenig Biss haben. Schmecke am besten jetzt die Suppe noch einmal ab und würze und süße ggf. nach.
Die Zimtstange und das Ingwerstückchen werden aus der Suppe genommen. Die Speisestärke rührt man mit ein wenig Wasser an und dickt die Suppe damit an.
Anmerkungen
Die Holunderbeerensuppe schmeckt auch mit einer Einlage aus Äpfeln oder Zwetschgen sehr gut.
