Was habe ich mir den Kopf zerbrochen, wie man dieses Rhabarber-Dessert nennen könnte. Für einen Pudding ist es nicht cremig und für einen Wackelpudding nicht wackelig genug. Und Rhabarbergelee-Pudding hört sich nicht wirklich lecker an.
Wie gut, dass es liebe Menschen bei Instagram gibt, die mir helfend zur Seite standen: „Eine Sinfonie aus Rhabarber, Knuspermandeln und Vanille“ hört sich wahnsinnig schön an und trifft es auch sehr gut. „Rhabarber-Kili“, abgeleitet vom Berg Kilimandscharo – oh ja, man kann den Kilimandscharo wirklich in der Form erkennen. Leider sind beide Namen nicht suchmaschinenfreundlich und als Blogger möchte man ja auch in den Rezepten gefunden werden. 😉
So habe ich mich jetzt für Rhabarber-Flammeri entschieden. Auch wenn es im klassischen Sinne kein Flammeri ist, trifft es dem am nächsten. Es ist ein mit Gelatine und etwas Sahne zubereiteter und gestürzter Fruchtpudding. Und egal, wie man ihn nennt, er ist unglaublich fruchtig und lecker. Dazu gibt es eine Vanillesauce nach einem alten Rezept, so gekocht, wie es auch die Großmutter gemacht hätte und geröstete Mandelblättchen für den Biss.
Zutaten
Für das Rhabarber-Flammeri:
- 1 kg geschälter und in Stücke geschnittener (rotstieliger) Rhabarber
- 1/2 L Wasser
- 350 g Zucker + etwas mehr zum Nachsüßen und Auszuckern der Form
- 10 Blatt Gelatine
- 4 EL Sahne
- 1/2 EL fein abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
Für die Vanille-Sauce:
- 3/4 L Milch
- 40 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 10 g Kartoffelmehl
- 4 Eigelb
- 1 Vanilleschote
Außerdem:
- ca. 6 EL Mandelblättchen, in der Pfanne ohne Fett angeröstet
Zubereitung
Die Rhabarberstücke werden zusammen mit dem Wasser und dem Zucker schön weich gekocht. Die Fruchtmasse wird durch ein feines Sieb geschüttet und die Flüssigkeit aufgefangen. Der Saft wird zwar für das Rezept nicht mehr benötigt, ergibt aber mit etwas Wasser gemischt, ein leckeres Rhabarbergetränk. 😉
Die Gelatineblätter werden in Wasser nach Packungsanleitung eingeweicht.
Die Fruchtmasse wird wieder zurück in den Topf gegeben und mit dem Pürierstab ganz fein püriert.
Nun rührt man die Sahne und den Zitronenschalenabrieb hinein und löst die Gelatine in der noch warmen Rhabarbermasse auf.
Wenn man das Dessert später stürzen möchte, wird eine Puddingform oder eine Puddingschüssel mit kaltem Wasser ausgespült und mit etwas Zucker ausgestreut. Bei einer Silikonform ist dieser Schritt nicht nötig, da man es dort sehr gut rausgedrückt bekommt.
Die Rhabarbermasse wird in die Form, Schüssel oder in Schälchen gegeben und für mehrere Stunden zum Gelieren in den Kühlschrank gestellt.
Das Flammeri bekommst Du zum Stürzen am besten aus der Form, wenn Du sie kurz in eine Schüssel mit heißem Wasser stellst und mit dem Messer am Formenrand etwas löst.
Für die Vanillesauce wird 1/2 L Milch mit dem Zucker, der Prise Salz und dem Mark der Vanilleschote aufgekocht, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die Herdplatte wird ausgestellt, der Topf aber darauf stehen gelassen.
Die Eigelbe werden mit dem Kartoffelmehl in 1/4 L kalter Milch verschlagen und unter Rühren in die heiße Milch gegeben und solange verrührt, bis die Vanillemilch etwas dickflüssiger wird.
Die Vanillesauce wird durch ein Sieb gegossen und während sie abkühlt immer wieder mal umgerührt, damit sich keine Haut bildet. Sie kann warm oder kalt zum Flammeri gereicht werden.
Wenn das Flammeri angerichtet ist, bestreut man es mit den Mandelblättchen oder stellt sie in einer extra Schüssel dazu, so dass sich jeder selbst davon nehmen kann.