Kamillenblüten waren schon im Altertum als Heilmittel bekannt. Auch durch das Mittelalter hindurch blieb die Echte Kamille im Gebrauch und wuchs in jedem Klostergarten. Das Kamillenöl wurde 1588 zuerst erwähnt.
Dass auch Ärzte die Pflanze schätzten, beschrieb bereits Hieronymus Bock (1498 – 1554) mit den Worten: „Die gantz gemein Chamill ist der Doctor Recipe eins. dann ohn dise blum koennen sie nit vil außrichten. es ist bei allen menschen kein breuchlicher kraut in der artzney als eben Chamillenblumen, dann si werden beinahe zu allen presten gebrauchet.“
Pflanzenhöhe: bis ca. 50 cm
Blütenfarbe: weiß
Blütezeit: Mai bis September
Ernte: Mai bis Oktober
Standort: sonnig – halbschattig
Bodenart: wächst auf allen Böden
Verwendung: Heilkraut in der Naturheilkunde, Duftpflanze, Teepflanze
Eigenschaften: einjährig, sät sich gerne aus
Naturheilkunde: Kamillenauszüge sollen antiseptisch wirken, äußerlich als Spülung bei Entzündungen, zum Gurgeln bei Hals- und Mandelinfektionen helfen; Kamillentee (1 Eßl. Blüten mit kochendem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen, absieben) soll gegen Magenschmerzen, Krämpfe und Katarrhe der Verdauungsorgane, schlaffördernd, als Salbe oder Tinktur gegen Haut- und Schleimhauterkrankungen helfen; Inhalation von Kamilledämpfen (5 Teel. auf 1 Liter kochendes Wasser) sollen bei Schnupfen wirken.
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl (Bisabolol, Matricin bzw. Chamazulen nach Destillation in heißem Wasser, Chamaviolin), Cumarin (Herniarin), Flavone und Flavonole (Apigenin, Luteolin)