Bei den Germanen galt der Beifuß als mächtigste Heilpflanze. Sie nannten ihn „Mugwurz“, was Machtwurz heißt. Auch wurde sie im Pen Tsao (ältestes chinesisches Kräuterbuch aus dem dritten Jahrtausend vor Christus) als Heilpflanze erwähnt.
Pflanzenhöhe: bis 180 cm
Blütenfarbe: dunkelgelb bis braun
Blütezeit: Juli – August
Standort: sonnig
Bodenart: gut durchlässiger, trockener Boden
Verwendung: Küchenkraut (Blütenstände ohne Blätter zum fetten Braten, Gänse- und Hammelfleisch, Fisch, Pilze, Gemüse. Die Wurzeln schmecken gekocht wie Spargel und sind roh im Salat lecker.), Duftpflanze, Teepflanze (Blätter und Blüten), Heilkraut in der Naturheilkunde
Eigenschaften: winterhart, mehrjährig
Naturheilkunde: Durch Indianer, Inder, Chinesen, Kelten und Germanen ist die gynäkologische Anwendung des Beifußes belegt. Selbst Steinzeit-Frauen machten Beifuß-Sitzbäder, um sich auf eine Geburt vorzubereiten oder die Menstruation anzuregen. Mittelalterliche Hebammen nutzten den Beifuß, um die Nachgeburt zu erleichtern. Mit Beifuß-Fußbädern wurden Eierstockentzündungen und Unfruchtbarkeit geheilt. Noch heute wird die Pflanze in Indien, China und Tibet genutzt, um Weißfluß zu heilen und die Empfängnis zu fördern.
Alle Teile der Pflanze werden bei Magenkatarrh, Nervenschmerzen, allgemeine Schwäche, bei Leberleiden, Periodenstörung und Eingeweidewürmern verwendet. Außerdem soll Beifuß die Verdauungsdrüsen anregen. Die oberen Triebspitzen der blühenden Pflanze werden getrocknet als Magen- und Gallentee verwendet.
Inhaltsstoffe: Das Kraut enthält wertvolle ätherische Öle mit Cineol und Absinthol sowie Bitter- und Gerbstoffe.