Weitere Namen: Tüpfel-Johanniskraut, Hartheu, Jageteufel
„Wer nach Sonnenuntergang auf Johanniskraut tritt, wird auf den Rücken eines magischen Pferdes gehoben und bis zum Sonnenaufgang durch den Himmel getragen.“
Aus den zerquetschten gelben Blütenblättern tritt das sogenannte Johannisblut (Hypericin), um das sich viele magische Bräuche ranken. Es galt als Mittel gegen Hexerei und Verdächtigen wurde es vor der Folter eingeflößt, damit diese die Wahrheit sagten. Immer wenn das Johanniskraut Anwendung fand, hatte der Teufel keine Chance. O. Brunsfels schrieb: „Wo solichs kraut behalten würt, da kommt der teüffel nicht hyn.”.
Das sogenannte Johannisblut symbolisiert das Blut des heiligen Johannis bei seiner Enthauptung, denn die Pflanze ist am 24. Juni, dem Tag der Hinrichtung, in voller Blüte.
Pflanzenhöhe: ca. 30 cm bis 60 cm
Blütenfarbe: gelb
Blütezeit: Juli bis August
Standort: sonnig bis halbschattig
Bodenart: gut durchlässig, gerne auch einmal trocken
Verwendung: Heilpflanze in der Naturheilkunde, Färbepflanze (mit Alaun erhält man aus den Blüten ein gelbes, mit Alkohol ein rotes Färbemittel), Bienenweide
Eigenschaften: mehrjährig, winterhart
Naturheilkunde: Das Kraut wird mit der Blüte gesammelt und im Schatten getrocknet. Innerlich als Tee (1 gehäufter Teelöffel mit kochendem Wasser übergießen und nach 5-10 Minuten abseihen) verwendet soll es bei Migräne, Depressionen und Unruhe helfen. Äußerlich als Öl (frische Blüten und Kraut in Olivenöl geben, filtrieren) bei Sonnenbrand und Wunden, Krampfadern, Geschwüren und Ischias lindernd wirken.
Inhaltsstoffe: Hypericin, Flavonoide (Hyperin, Rutin), Hyperforin (ähnlich den Hopfenbitterstoffen), ätherisches Öl, Gerbstoffe
VORSICHT: Innerliche Anwendung nur nach ärztlicher Verordnung einnehmen!
Hypericin sensibilisiert die Haut. Deswegen während der Anwendung direktes Sonnenlicht meiden.