König Mithridates Eupator, der König von Pontus, soll 300 v. Chr. die Heilwirkung von Odermennig entdeckt haben (daher auch die Namensgebung „eupatoria“). Er hat auch das „Mithridat“, ein Heiltrank aus 54 Zutaten gegen Gifte aller Art, gemischt.
Im antiken Griechenland war die Pflanze eine geschätzte Heilpflanze. Dioskurides setzte sie, in altem Schweinefett fein zerstoßen, bei schwer vernarbenden Geschwüren ein. Der Benedikterabt Walafrid Strabo (809 – 849) empfiehlt den Odermennig 700 Jahre später gegen Leibschmerzen und Wunden. Hildegard von Bingen setzte den Tee aus Blüten und Blättern bei Atemwegserkrankungen, inneren Erkrankungen und Hautkrankheiten ein und Matthiolus lobte ihn als hervorragendes Mittel zum Baden ermüdeter Füße und erfrorener Glieder.
Das sich Odermennig in vielen Hexenprotokollen wiederfindet, spricht für die Heilkunst dieser Hexen.
Pflanzenhöhe: ca. 30 cm bis 100 cm
Blütenfarbe: gelb
Blütezeit: Juni bis August
Standort: sonnig bis halbschattig
Bodenart: gut durchlässig, locker
Verwendung: Heilpflanze in der Naturheilkunde, Teepflanze, Bienenweide, Färbepflanze (Blüten zum Gelbfärben), Bauerngartenstaude
Eigenschaften: winterhart, mehrjährig, duftend
Naturheilkunde: soll belebend, blutreinigend, wundheilend, zusammenziehend und antibiotisch wirken; als Tee (1 Teelöffel pro Liter) bei Darm-, Galle- und Leberbeschwerden und Durchfall und als Gurgellösung bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes helfen, äußerlich (frischer Pflanzenbrei oder Abkochung von 60 bis 120 g pro Liter Wasser) zur besseren Wundheilung beitragen
Inhaltsstoffe: Catechingerbstoffe, Gallotannine, Flavonoide