Weitere Namen: Donnernessel, Donnernettel, Dudelkolbe, Estekraut, Feuerkraut, Gichtrute, Nessel, Tausendnessel, Teufelskraut, Zingel
Im Mittelalter glaubte man, dass Brennnessel die Wohnstätte von Elfen markierten und dass das Kraut vor Hexerei schütze. Außerdem sorgte die Pflanze angeblich dafür, dass Haustrolle oder Hexen der Milch keinen Schaden zufügen konnten.
Brennnessel waren u.a. auch als Aphrodisiakum bekannt. Brennnesselbier, welches aus den Blättern gebraut wurde, war im Mittelalter für Nonnen und Mönche verboten, da es zu sehr die Libido anregte. Um die Lust zu fördern, empfahl Otto Brunfels (16. Jhd.) einen Weinauszug aus Brennnesselsamen. Heute ist bekannt, dass die Samen hormonähnliche Substanzen enthalten und tatsächlich eine Potenzschwäche beim Mann verbessern und die Samenproduktion anregen können.
Pflanzenhöhe: bis 150 cm
Blütenfarbe: grünlich
Blütezeit: ab März
Standort: sonnig bis schattig
Bodenart: jede Bodenart
Verwendung: frisches oder getrocknetes Kraut (z. B. als Tee) als Heilkraut in der Naturheilkunde, junge frische Triebe als Küchenkraut (als Suppe (Gründonnerstagssuppe), im Salat, zu Kartoffelpüree, als Gemüse), geröstete Brennnesselsamen sind im Salat sehr lecker. Außerdem als Pflanzenschutzmittel (Brennnesselsud gegen Pflanzenschädlinge), als Insektenherberge für weit mehr als 100 Insektenarten, als Haarspülung für weiche und glänzende Haare, zur Stoffherstellung (Nessel)
Eigenschaften: mehrjährig, winterhart
Naturheilkunde: Brennnessel werden vielseitig in der Naturheilkunde eingesetzt:
Der hohe Vitamin-C-Gehalt soll bewirken, dass der Körper das in den Brennnessel enthaltene Eisen vollständig aufnimmt und wird wegen dieser Eigenschaft u.a. bei Blutarmut eingesetzt.
Brennnessel sind nach langen Wintermonaten ein Stärkungsmittel, da sie viele Mineralien enthalten.
Außerdem werden sie bei inneren Blutungen, als harntreibendes Mittel, bei Gelbsucht und Hämorrhoiden und als Abführmittel angewandt. Auch bei Hautproblemen, einschließlich Ekzemen, soll die Brennnessel hilfreich sein. Die Früchte sind Bestandteil eines Tonikums gegen Rheuma und Hautleiden.
Inhaltsstoffe: Blätter mit Vitamin C, B-Gruppe, K1, Triterpenen, Sterolen, Mineralsalzen; Früchte mit Proteinen, Schleimen, fettem Öl; Brennhaare mit Histamin, Serotonin, Acetylcholin
VORSICHT: Essen Sie keinesfalls alte Brennnessel-Pflanzen ungekocht. Dies könnte zu Nierenbeschwerden und Vergiftungserscheinungen führen.
Achten Sie beim Umgang mit den Pflanzen auf die Brennhaare!